Montag, 30. Januar 2023

Hansjörg Kurmies


Fotografie ist für mich eine entspannende und kreative ‚Nebensache‘.
Am liebsten fotografiere ich in der Natur, am frühen Morgen oder am Abend, in der blauen Stunde oder bei sogenanntem ‚schlechtem Wetter‘.
Ein Leben ohne Fotografie ist möglich, aber sinnlos .
Ich liebe Fotos, die mich inspirieren.
Ich hasse Fotos, auf welchen eScooter mit abgebildet sind ...
Fotos sind besser als Sprachnachrichten, will ich so nicht unterschreiben. Sprachnachrichten sind vergänglich und nur im Augenblick wichtig; oft transportieren sie eine schnelle Botschaft. Fotos sind in der Regel haltbarer, schaffen es zumindest eine Zeitlang in den Status. Manche werden vielleicht auch ‚berühmt‘ oder gar ‚ikonisch‘ ...
Ich höre sofort mit Fotografie auf, wenn alle überhaupt möglichen Fotos von jedem gemacht sind.
Was ich Dir sagen möchte: Seitdem man nicht mehr nach 24 oder 36 Aufnahmen den Film wechseln und dann auch noch entwickeln (lassen) muss, zudem mit dem Smartphone seine Kamera immer dabei hat, nimmt die Zahl der geknipsten Bilder inflationär zu. Viele der so entstandenen Bilder werden nicht einmal mehr angeschaut, aber auch nicht gelöscht. Vielleicht würde es der Qualität der Bilder zugute kommen, wenn man ‚achtsamer‘ fotografiert und gelungene Bilder dann nachbearbeitet und entsprechend präsentiert.

Pedant

Thema: Das Wichtigste


‚Das Wichtigste‘ ist – je nach Lebenslage und -alter – für die meisten recht klar zu benennen: Eine Familie, Freunde/Freundinnen, Gesundheit, Wohlstand, Geborgenheit, Frieden ... Es gibt aber auch selbstgeschaffene Wichtigkeiten, die einer Prüfung durch andere nicht immer standzuhalten vermögen. Ein ‚Erbsenzähler‘ hat zwar eine Beschäftigung, aber kein Ziel. Ob sie damit glücklich wird?

über den Dingen

Thema: von oben


Heute sind Satellitenbilder, die – aufgenommen aus mehreren Dutzend bis mehreren 100 km Höhe – fast jedes Detail bis zur Größe eines Fußballes zeigen, zur Selbstverständlichkeit geworden. In den Anfangstagen der Fliegerei war der Blick von oben auf die Erde noch eine Sensation, nur den Piloten selbst vorbehalten und mit großem Aufwand und vielerlei Gefahren verbunden. Dieses Flugzeug – eine Blériot XI – gehört dem Schweden Mikael Carlson, der es aufbereitet und flugfähig gemacht hat und den ich 2019 beim Old-timer-Fliegertreffen auf der Hahnweide bei Kirchheim ‚in Aktion‘ fotografieren konnte. Das Bild scheint aus einer anderen Zeit zu kommen, daher habe ich es wie ein altes Papierfoto in Sepia 'getaucht'.

Wahrzeichen (?)

Thema: Zwei


Beim ersten Blick denkt man ‚klar, kenne ich‘; doch dann wird man stutzig und fragt sich: Ist das wirklich unser Fernsehturm – sah der nicht neulich noch ganz anders aus? Und warum für das Thema ‚Zwei‘?

Für diese Perspektive gibt es m.W. nur einen Standpunkt: mitten in den Weinbergen unterhalb des Kappelbergs, zwischen Fellbach und Luginsland. Dort stehen der Fernsehturm auf dem Bopser und der Funkturm auf dem Frauenkopf genau hintereinander, und auch die Höhe zueinander stimmt. Jetzt gilt es noch, das richtige Wetter abzuwarten, damit beide Türme abgeschattet sind – scharfe Konturen oder wenn die Türme voll in der Sonne liegen, wären dem Bildeindruck abträglich – und die durch das Bild laufenden Stromleitungen zu retuschieren.

Sumpflandschaft

Thema: verkehrte Welt


Eigentlich hatte ich gehofft, in dieser Wildnis bei Saulgau am frühen Morgen Biber aufnehmen zu können. Daraus wurde leider nichts. Aber ich bin mit einer guten Ausbeute an stimmungsvollen Sumpf-Nebelbildern nach Hause gekommen. Und weil das Thema ‚verkehrte Welt‘ war, habe ich es noch um 180° gedreht ...

zwischen den Dingen

Thema: zwischen den Dingen


Von diesem Soldatenfriedhof aus dem ersten Weltkrieg stehen noch die Grabsteine da – in Reih‘ und Glied, wie einst die Soldaten auf dem Exerzierplatz. Wahrscheinlich sind die Soldaten – alle in der gleichen Umgebung aufgewachsen – an unterschiedlichen Schauplätzen gestorben; aber einige werden sich gekannt, vielleicht sogar zusammen die Schulbank gedrückt haben. Möglicherweise sind sie sogar begeistert ‚fürs Vaterland‘ in den Krieg gezogen – Sterben tun ja immer nur die anderen … Leider ist das nun nicht mehr ‚vergangene Zeit‘ – Geschichte wiederholt sich – ...

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