Donnerstag, 25. Februar 2016

Alen Stanojevic


Über mich

Photographie ist eine Leidenschaft, die mich schon seit vielen Jahren begleitet und prägt. Bei meinem ersten Photo habe ich nicht einmal im Ansatz geahnt, was sich daraus entwickeln würde. Auch als ich vor 8 Jahren Lichtblick! in's Leben gerufen habe, hatte ich nicht die geringste Vorstellung davon, daß sich daraus im Wortsinn ein Lichtblick im Alltag entwickeln würde - über Jahre hinweg inspirierend und lebendig. Nun feiern wir unsere mittlerweile dritte Ausstellung als Ergebnis wunderbaren Teamworks mit vielen Helfern und unzähligen Details.
Neben Lichtblick! photographiere ich auf Hochzeiten und mache viele Portraits. Ab und an verkaufe ich Photos an Verlage oder Bilderplattformen. Meine Bilder sind sehr oft schwarz-weiß, gerne auch mal analog-körnig. Blümchen sind schön, aber es ist der menschliche Faktor, der mich in Photos fasziniert.
Besonders wichtig ist mir ein Projekt, an dem ich schon seit Jahren arbeite und das ich ursprünglich einmal “100 Fremde“ genannt habe. Dabei spreche ich Leute auf der Straße an und bitte sie um ein Photo. Daraus entwickeln sich mal kurze und mal lange Gespräche. Wer Interesse hat, kann sich auf meiner Website www.100fremde.de die daraus entstandenen Portraits und Zitate ansehen.


Einsam

Thema: Herbst


Da das Thema mitten im Herbst gestellt wurde, war es geradezu lächerlich einfach, mit etwas passendem im Lichtblick!-Termin aufzutauchen. Ich hatte ursprünglich an den Herbst des Lebens gedacht und ein junges Paar photographiert, das vor herbstlicher Kulisse und vielen Blättern auf dem Boden einen Swing tanzt.
Aber dann war da dieser Abend in Düsseldorf, als der Nebel langsam aus dem Rhein kroch und immer stärker wurde. Mika Geißler und ich beschlossen, den Besuch einer Alt-Stube mit einem Photo-Spaziergang zu verbinden. Ich habe nicht verstanden, weshalb er die Kamera nicht mitnahm, aber im Grunde war das ein Gewinn für mich - schließlich hatte ich so ein Model, das nicht murrte, mir vor herbstlicher Kulisse den einsamen Wolf zu geben. 
Dieses Bild ist auf der Rheinbrücke entstanden. Das Licht unten rechts stammt von einer kleineren Straße, die noch vor dem Rhein unter der Brücke hindurchführt. So kommt eine weitere Ebene ins Bild. 



Lust

Thema: grenzenlos


Das Wort "grenzenlos" habe ich mit Gefühlen assoziiert - grenzenlose Wut, grenzenlose Trauer, grenzenloser Haß. Ich habe mich entschieden, es in einen etwas positiveren Kontext zu stellen und grenzenlose Lust ausgewählt - als etwas, das nicht nur als Gefühl "grenzenlos" im Sinne von "unbeschreiblich stark" ist, sondern auch als etwas, das die Grenze des eigenen Körpers aufhebt.


Surreal

Thema: surreal


Manchmal besteht Lichtblick! nur daraus, zwischen den Terminen Photos zu machen und dann eher zufällig irgendwann zu merken, dass man ein passendes Bild auf der Speicherkarte hat. Was völlig in Ordnung ist, das macht das Photo ja schließlich kein bisschen schlechter.
Dieses Bild ist im Urlaub entstanden, und ich hätte es ohne das Lichtblick!-Thema ganz genauso aufgenommen. Trotzdem wusste ich schon bei der Aufnahme, daß das ein möglicher Kandidat zum Thema war.
Surreal, das heißt traumhaft-unwirklich. Und so fühlte sich das ein wenig an am nächtlichen Strand Korsikas.

Manche Photographen lieben ihre Stative. Sie geben viele hundert Euro für ein einziges Stativ aus. Der Aufbau und die Einstellung hat für diese Leute etwas kontemplativ-meditatives. Im Grunde ist es eine westliche Form des Zen-Buddhismus.
Ich kann Stative nicht ausstehen. Die Verwendung eines solchen Gestells passt exakt Null zu meiner Art zu photographieren. Auch dieses Photo ist trotz nächtlicher Dunkelheit aus der Hand photographiert. Ein ruhiges Händchen, bewusste Atmung und ein lichtstarkes Objektiv machen es möglich. Vor allem aber die Bildstabilisierung moderner spiegelloser Kameras...
In der digitalen Dunkelkammer habe ich einen alten analogen Effekt simuliert (Crossentwicklung), der sorgt unter anderem für die Farben.



Kopfkino

Thema: Kopfkino


Kopfkino - ein sehr passendes Thema, schließlich ist es primäre Aufgabe eines Photos, beim Betrachter ein Kopfkino auszulösen. Ich ging in die Apotheke und verlangte nach Heroinspritzen. Bei der Apothekerin begann das Kopfkino, aber ich unterbrach den Film, indem ich etwas von einem Photoprojekt murmelte.
Zu Hause etwas Zucker und Mehl auf einen Löffel getan, Wasser dazu gegeben, die Spritze etwas aufgezogen und in Szene gesetzt, das ganze mit hartem Licht in einem dunklen Raum ausgeleuchtet. In der Nachbearbeitung in schwarz-weiß mit harten Kontrasten konvertiert und eine Körnung drübergelegt - fertig war das Bild.

Beim Konsum harter Drogen geht es ja zumindest teilweise darum, ein Kopfkino zu stimulieren, das besser als die Wirklichkeit ist. Umgekehrt habe ich ein bekanntes und vielfach vorbelegtes Detail (Spritze in Löffel) gewählt, um beim Betrachter das Kopfkino zu Drogenkonsum mit allem, was man damit assoziiert, in Gang zu setzen.
"Pars pro toto", so wird es genannt, wenn in der Sprache ein Teil für das Ganze steht. Kunst und insbesondere Photographie macht im Grunde ständig genau das: Einen Teil so darstellen, daß er für viel mehr steht, daß er Anlass für eigene Gedanken und Gefühle gibt. Die berühmtesten Photographien werden zu Ikonen, finden sich auf Postern ebenso wie auf T-Shirts und vielen anderen Dingen - und gehen in ihrer Bedeutung weit über ihren eigentlichen Bildgegenstand hinaus.



Lichter der Stadt

Thema: Lichter der Stadt


Ich bin abends zum Berliner Platz in Stuttgart gefahren, an dem U-Bahnen und Autos queren. An einer geeigneten Stelle habe ich mich breitbeinig positioniert und eine längere Belichtungszeit an der Kamera eingestellt. Im passenden Moment habe ich dann die Arme dicht an den Körper genommen, die Luft angehalten und versucht, während der Belichtung mit einer sanften Drehung des Körpers der vorbeifahrenden U-Bahn und den Menschen zu folgen. Dadurch sollten einige Elemente halbwegs scharf sein, alle anderen von dem Wischer aber unscharf.
Alle Lichter sind verwischt - Straßenbeleuchtung, Autoscheinwerfer, Ampeln. Nur die Konturen der U-Bahn sind einigermaßen erkennbar.

Die Stadt webt aus Lichtern, Lärm und Leben einen dichten Stoff und verschluckt vieles darin, manches für immer. Drei Figuren ragen verloren aus diesem rauschhaften Stoff heraus; sie zeigen, wie anonym und einsam die Stadt trotz der vielen Menschen sein kann. Auf den ersten Blick ist dieses Photo sicherlich etwa sperrig mit all dem unscharfen Chaos. Ich hoffe aber, daß sich auf den zweiten Blick sowohl der Zauber als auch der Abgrund der Stadt zeigen.

Axel Niering


Über mich

Ich heiße Axel Niering und fotografiere schon seit meiner Kindheit. Im Fotolabor meines Vaters wurde mein Interesse geweckt. Allerdings ruhte das Hobby lange, und erst mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie habe ich es wiederentdeckt. Und pflege es seither noch mehr.
Zu „Lichtblick!“ kam ich 2010, habe mich sofort wohl gefühlt und möchte es nicht mehr missen. Sich intensiv mit einem Thema zu befassen, es quasi auszuloten, zu erkunden, zu interpretieren ist zu einer fotografischen Erfahrung geworden, die mich sehr weit voran gebracht hat.
Mittlerweile bin ich auch Mitglied im Fotoclub Objektiv Herrenberg. Zusammen mit meiner Partnerin Uschi Sütterlin stemme ich außerdem hin und wieder eigene Projekte:
2012 haben wir zusammen die Ausstellung und das Buch „Schlichte Würde“ gestaltet (www.schlichte-wuerde.de). Über mehrere Monate waren wir regelmäßig in einem Altenheim in unserem Heimatort Jettingen unterwegs und haben die Menschen dort mit der Kamera beobachtet und ihre Geschichten festgehalten. Der Titel „Schlichte Würde“ geht übrigens auf ein Thema im Lichtblick! zurück.
2015 haben wir zusammen unseren ersten Film gedreht. Der heißt „Dänische Gesichter – Land & Leute“ (www.daenische-gesichter.eu) und widmet sich unserem Nachbarland Dänemark. Ein Bild aus diesem Projekt hat es auch in diese Ausstellung geschafft („Sys Bjerre“).
Für die Zukunft wünsche ich mir weiter so interessante Themen und Ideen, wie sie uns durch den Lichtblick! vermittelt werden.


Trilogie in Gelb

Thema: (SchubsMich)



Bildgeschichte
Das Bild entstand innerhalb einer „Schubs mich!“ Reihe. Normalerweise fotografieren alle Mitglieder zum gleichen Thema. Hier aber geben sich zwei Mitglieder gegenseitig Aufgaben. Meine Aufgabe bekam ich von Holger Haug, und die lautete „Fotografiere eine Trilogie in Gelb!“.
Ich wollte etwas fotografieren, bei dem die Farbe Gelb sich direkt und unmittelbar aus dem Bildmotiv ergibt. Und bei der gleichzeitig in Form der drei Bilder eine Geschichte erzählt wird.
Ein gelber Sportwagen war eine der Ideen, die ich eigentlich sofort hatte. Dieser Bildteil entstand in einem Autohaus in Böblingen. Man hat uns dort zunächst für Interessenten einer Probefahrt gehalten (so seriös sehe ich gar nicht aus ;-)) und ich habe kurz überlegt „ja“ zu sagen. Aber für die Bilder war das lichtdurchflutete Autohaus selbst sicher der bessere Platz. Die Bilder von den Geldscheinen (mit meiner Partnerin Uschi Sütterlin im Hintergrund) und von den Zitronen entstanden in meinem „Homestudio“ ;-).
Das Bild hatte ich zur DVF Landesfotomeisterschaft Baden Württemberg 2013 eingereicht, wo es eine Annahme erzielen konnte.

Zum Bild selbst
Das Bild ist in einem klassischen Triptychon angelehnt. Das Auto bildet das zentrale Element. Dieser Bildteil ist quadratisch. Die beiden Seitenteile sind im Hochformat mit einem Seitenverhältnis von 2 zu 3 gestaltet.
Was mir durch den Kopf ging, war (in Leserichtung) „Was man hat, was man sich wünscht und was man bekommt“. Der Altar – ähnliche Aufbau eröffnet natürlich auch Raum für Interpretationen in Richtung „moderne Götzen“.
Es sind nicht zufällig 1 Auto (ok, hier gab es praktische Limitierungen in der Anzahl ;-)), 2 Scheine und 3 Zitronen. Es war mir wichtig, dass die Zahlen 1,2 und 3 sich im Bild wiederfinden.
Die einzelnen Bilder sind mit der Software Adobe Lightroom leicht bearbeitet und dann mit Adobe Photoshop Express zusammengesetzt worden.


Nichts (mehr) sehen, nichts (mehr) hören, nichts (mehr) sagen

Thema: Nichts


Bildgeschichte
Das Thema, zu dem ich das Bild eingereicht hatte, war „Nichts“. Das Bild entstand an einem Juni-Abend um die Sommersonnenwende herum kurz vor dem Sonnenuntergang in Dänemark am Nordseestrand von Lyngby Strand (bei Løkken).
Die Jahreszeit erklärt das intensive rötliche Licht, das man um diese Zeit herum häufig im Norden Dänemarks antrifft und für das die Skagenmaler im nicht weit entfernten Skagen berühmt wurden. Ich war an einem der Abende davor schon einmal am Strand bei der Buhnenreihe und wollte an diesem Tag einige Aufnahmen wiederholen, die mir nicht so gefallen hatten.
Der Vogel auf dem Bild ist ein toter Basstölpel. Zwei Jahre zuvor hatte ich in Schottland Bilder von diesen wunderbaren, stolzen Vögeln in einer Basstölpelkolonie gemacht. Ich habe den Vogel auf den Holzpfählen schon von weitem gesehen. Ich konnte es gar nicht glauben. Basstölpel kommen in Dänemark kaum vor, zumindest brüten sie dort nicht.
Ich weiß weder, wie der Vogel zu Tode kam, noch wer ihn so drapiert hat. Ich gehe davon aus, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist und von jemandem dann auf die Pfähle gelegt wurde. Die Szenerie wirkte auf mich gespenstisch, skurill.

Zum Bild selbst
Ich wollte der skurrilen, erschreckenden Wirkung eine schöne, klare Bildsprache entgegensetzen. Deswegen ist das Bild nicht frontal fotografiert. Die diagonale Orientierung verleiht ihm Tiefe, der Kopf des Vogels ist im Fokus und befindet sich in etwa im goldenen Schnitt.
Ich habe für die Aufnahme ein Objektiv mit 50mm Brennweite verwendet, das eine Anfangsblende von 1.4 zulässt. Für das Bild hatte ich eine Blende von 2.2 gewählt. Dadurch ist der Schärfebereich sehr klein, was den Vogel herausstellt und den Blick auf das eigentliche Objekt lenkt. Die Farben habe ich belassen, wie ich sie während der Aufnahme wahrgenommen hatte, um die im Allgemeinen als schön empfundene abendliche Lichtstimmung nicht aus dem Bild zu entfernen.


Sky Tree Man

Thema: Mensch



Bildgeschichte
Das Bild habe ich zum Lichtblick! Thema „Mensch“ fotografiert. Der Mensch in seiner Kleinheit war meine Idee. Nicht als das alles überragende, gottgleiche Wesen, als das es sich oft wahrnimmt, sondern als ein (kleines) Element in der Welt. Ursprünglich schwebte mir eine einzelne Person am Strand vor, aber das scheiterte an der Entfernung meines Heimatortes zum nächsten Strand ;-).
Dann fiel mir der einzelne Baum bei den Höhenhöfen in Jettingen ein. Und jetzt, Anfang Januar, wirken die Linien der leeren Felder wie Horizontlinien. Also habe ich meine Uschi mitgenommen, sie direkt neben dem Baum platziert und bin selbst auf einen Feldweg mit Blick auf den Baum und ohne die daneben verlaufende kleine Straße gegangen.
Während der Aufnahme lief dann unter anderem ein Nordic Walker einen Weg auf Höhe des Baumes entlang. Ich fand die Bewegung und Dynamik dann interessanter als das „Modell“ das ich am Baum platziert hatte. Deswegen habe ich Uschi in der Nachbereitung „herausgestempelt“, also mit Umgebungselementen überlagert, was aufgrund der klaren und einfachen Linien auch nicht auffällt.

Zum Bild selbst
Das Bild verfolgte das Ziel: So wenig wie möglich. Es sollte eine Dreiecksbeziehung zwischen Mensch, der übrigen lebenden Natur und der sie umgebenden Welt dargestellt werden.
Deswegen die Weite des Himmels und der Baum als Kontrapunkt in der Landschaft. Dass der Mensch aus dem Bild herausläuft ist unter den Entstehungsumständen zwar Zufall, ich verstehe das aber auch als den menschlichen Versuch, sich aus dem ausbalancierten Dreieck zu entfernen, sich die Natur Untertan machen zu wollen.
Der Farbton entstand aus zwei Überlegungen. Zunächst sollten alle Farbspiele, auch vielleicht zufällige Farbkleckser, die den Blick an die falsche Stelle lenken, vermieden werden. Zudem trägt der Verzicht auf Farbe zu einer weiteren Reduzierung bei.
Warum dann aber nicht schwarz-weiß? Dahinter steckt keine wohlüberlegte Absicht. Ich fand aber die Tönung als sehr „erdig“ und denke, sie trägt so gut zur Bildaussage bei. Und in der Abwägung zwischen der schwarz-weiß Variante und dieser hier hat die Tönung gewonnen.


Der Weg ins Leben

Thema: Ein Fest



Bildgeschichte
Das Thema hieß hier: „Ein Fest“. Ursprünglich lag der Geburtstag meiner Schwester genau im Zeitraum dieses Themas, sodass ich mir dachte: Super Sache, da kann man Festbilder ohne Ende machen. Tat ich dann auch, aber keines gefiel mir.
Unterdessen hatte uns die Nachricht erreicht, dass der Sohn meiner Partnerin bald Vater wird (Helena wurde am 7.10.2015 geboren). Uschi hat gleich losgelegt und Unmengen Sachen gestrickt. Unter anderem diese Schuhe (die übrigens zu klein waren, sie hat nochmal nachgelegt).
Ich denke, es ist immer ein Wunder, ein Ereignis, ein Fest, wenn ein neuer Erdenbürger diese Welt betritt. Und in diesem Falle auch für mich persönlich ein Ereignis, das mit sehr viel Freude verbunden ist. Deswegen habe ich mich entschlossen, dieses Motiv zu wählen.

Zum Bild selbst
Hier war „Reduktion“ die Hauptüberlegung. Je weniger desto besser. Das Bild habe ich mit einem 50mm Objektiv vor einer weißen Wand aufgenommen. Der Schatten entstand durch ein Videolicht, das ich anstelle eines Blitzes der Kamera aufgesetzt hatte. Es liefert weicheres, wenn auch nicht ganz so helles Licht. Der Schatten hat die Funktion, das Bild räumlich und nicht platt erscheinen zu lassen.
Die Hand die die Schuhe hält, symbolisiert die Unterstützung, die man braucht, die Schuhe selbst stehen für das Gehen. Der große, freie weiße Raum ist der Weg, der vor einem liegt. Weiß und unverbraucht, bereit, mit Leben gefüllt zu werden.
Die Farben sind leicht reduziert, damit das Rot der Schuhe nicht alles überstrahlt.


Sys Bjerre

Thema: Über deinen Schatten


Bildgeschichte
Das Lichtblick! Thema war: „Über deinen Schatten“.
Ich gebe es zu: Die Verbindung des Bildes zum Thema funktioniert nur in Verbindung mit der Geschichte des Bildes. Aber hinter dem Bild stecken nicht nur ein „Schattensprung“ sondern viele.
In Dänemark würde man übrigens einen sofort sehen: Sys Bjerre lächelt. Aus welchem Grunde auch immer existieren von ihr fast nur Bilder, auf denen sie ernst aussieht. Das, habe ich im Gespräch mit ihr erfahren, ist eigentlich keine bewusste Entscheidung. Vielleicht wirkt sie mit ernstem Gesicht einfach besser oder schöner.
Dieses Bild gefiel ihr übrigens so gut, dass es kurzfristig als neues Plattencover für ihr im Herbst 2015 erschienenes Album im Gespräch war.
Womit wir auch gleich bei der Frage wären: Wer ist eigentlich Sys Bjerre? Sys Bjerre ist eine dänische Sängerin, die in ihrem Heimatland eine große Popularität genießt. Und die nächste Frage hinterher: Wie komme ich dazu, sie zu fotografieren?
Das führt uns zu den nächsten Schattensprüngen. Nämlich meinen. Ich habe im Jahre 2015 zusammen mit meiner Partnerin Uschi Sütterlin einen Film über Dänemark gedreht. Ein paar Schatten, über die ich gesprungen bin: Was gemacht, was ich noch nie gemacht hatte, noch dazu in einer fremden Sprache (Dänisch), Leute angeschrieben, die ich nicht kannte oder (das war am schwersten) einfach auf der Straße angesprochen.
Der Film, der entstanden ist, heißt „Dänische Gesichter“ (www.daenische-gesichter.eu). Wer ihn mal sehen will, findet dort vielleicht einen Termin oder spricht uns einfach mal an. Neben Sys hat übrigens auch Jussi Adler-Olsen, ein auch in Deutschland bekannter Bestsellerautor aus Dänemark, mitgewirkt.
Das Bild entstand im Anschluss an unser Interview. Ich wollte unbedingt noch ein Porträt von ihr machen. Sie stimmte auch zu, guckte gewohnt ernst und als ich ihr sagte „Danke, das war’s“, lächelte sie. Und ich habe nochmal abgedrückt. Das war dann dieses Bild.

Zum Bild selbst
Das Bild wurde mit einem Blitzgerät aufgenommen, das nach oben gerichtet war. Dadurch ist das Licht weicher und es entstehen keine Schlagschatten. Allerdings entsteht die Gefahr, dass man Schatten unter die Nase bekommt. Der Effekt ist hier zum Glück nicht auffällig.
Als Objektiv habe ich wieder meine 50mm genommen. Durch die Blende 2,2 ist das Bild nach hinten unscharf und stellt die Person besser heraus. Andererseits ist der Hintergrund noch genügend scharf um ihn erkennen zu können. Ich habe übrigens in der Aufregung vergessen zu fragen, was es mit dem Bild im Hintergrund auf sich hat.

[Eintrag gelöscht]

Dieser Eintrag wurde auf Wunsch des Künstlers gelöscht.

Hansjörg Kurmies


Zur Person

Ich fotografiere seit 1999 digital; mein Einstieg war eine Olympus Camedia C-960 Zoom mit 1,3 Megapixeln, 3fach-Zoom und einem heute ausgestorbenen Speicherkartenformat mit maximal 32 MByte Speicherkapazität. Vorher bzw. parallel dazu fotografierte ich mit einer analogen Einsteiger-Spiegelreflexkamera (Nikon F-402s) - ganz ohne Pixel, aber dafür mit Film…
Mit der Zeit wuchsen sowohl die Auflösungen als auch die Raffinessen der digitalen Kameras, dennoch habe ich eher 'geknipst' als fotografiert - Urlaube, Familie, Ausflüge -; also hauptsächlich Erinnerungsfotos. Das mache ich auch heute noch, aber bewusster, gestalterischer. Und heute fotografiere ich Motive, die ich früher nicht einmal gesehen hätte ('Fotografieren heißt sehen lernen', Andreas Feininger).
Zum Lichtblick! kam ich 2010 nach der ersten Ausstellung. Kurz vorher hatte ich eine der damals neuen spiegellosen Systemkameras gekauft, mit der ich für mich bis dahin unvorstellbare Möglichkeiten der Bildgestaltung und -bearbeitung gewann, die erst einmal beherrscht sein wollten. Natürlich gibt es Handbücher und Fotoliteratur, aber besser und schneller lernt man 'im freien Feld' und in der Gruppe. Also habe ich mich Lichtblick! angeschlossen und eine offene, hilfsbereite, unternehmungslustige Gemeinschaft von Fotointeressierten kennengelernt, in der ich seitdem viel gelernt und erlebt habe.


Rush Hour

Thema: Lichter der Stadt

Das Bild ist vor etwas mehr als einem Jahr hier in Stuttgart entstanden, wie man unschwer an der gelben Stadtbahn sieht. Auch die Location dürfte der einen oder dem anderen bekannt vorkommen: es ist die Fußgängerbrücke über die Heilbronner Straße auf Höhe der Haltestelle Löwentorbrücke.
Es ist neunzehn Uhr. Die Menschen fahren von der Arbeit oder vom Einkaufen aus der Stadt; erste Nachtschwärmer sind bereits in der Gegenrichtung unterwegs. Die meisten Bürofenster sind schon dunkel. Die Szenerie hingegen ist von den Scheinwerfern der Blechlawine, den Straßenlampen und den Stadtbahnen (und den Kränen im Hintergrund auf der Baustelle am Mailänder Platz) hell erleuchtet. Durch die lange Belichtungszeit von 3,2 Sekunden werden die Autoscheinwerfer und die anfahrende bzw. abbremsende Stadtbahn verwischt, was zusätzliche Dynamik ins Bild bringt. Da die Brücke schwingt, habe ich das Stativ am Rand der Brücke aufgestellt, was den Nebeneffekt hat, dass die Straße diagonal durch das Bild führt.


Grenzenlos

Thema: grenzenlos


Beim Blick auf's offene Meer überkommt einen leicht die Sehnsucht – nach fernen Ländern, nach dem Unbekannten… An jenem diesigen Tag, an dem dieses Foto entstand, war zudem die Farbe des Himmels der des Wassers sehr ähnlich, so dass man schon genau hinsehen musste, wo der Übergang ist. Da spielte es dann keine Rolle, dass man bei guter Sicht das andere Ufer gut hätte sehen können – die 'grenzenlose Weite' wurde am 'Schwäbischen Meer' aufgenommen.



Altes Brot ist nicht hart

Thema: Essen und Trinken


'Food photography' einmal anders: Nicht opulent, nicht raffiniert angerichtet – sondern eher das Gegenteil. Nahrungsaufnahme als Grundbedürfnis des Menschen, dargestellt durch karges 'Wasser und Brot'. Dabei war die Beleuchtung eine Herausforderung: sie sollte natürlichem Licht möglichst nahe kommen, das Motiv dabei nicht überstrahlen und keine unerwünschten Spiegelungen im Glas hervorrufen. 'Gemeistert' wurde diese Herausforderung – nach vielen Versuchen – mit einer Tageslicht-Lampe, einem Lichtformer, einer Styroporplatte als Reflektor und Hartschaumplatten, um Spiegelungen zu verhindern.


Es war einmal... (Memories)

Thema: losgelöst


Losgelöst… ist auch der Putz, den man hier durch das Treppengeländer von der Wand bröckeln sieht; aber die Intention hinter dem Foto war eine andere: Das Haus hat seine besten Tage deutlich sichtbar hinter sich, ist 'aus seiner Zeit gelöst'; aber man macht sich unwillkürlich Gedanken darüber, wer hier einmal wie gelebt hat, und stellt sich vor, wie z.B. Kinder die Treppe herunterkommen. Das Haus erzählt Geschichten, während es verfällt…


Pausenzone

Thema: (SchubsMich)


Bei 'Schubs mich' wird einem vom Partner (Gegner?) eine fotografische Aufgabe gestellt, nachdem dieser das eigene Portfolio gesichtet hat. Ziel ist, dass man an der gestellten Aufgabe wächst. Bei mir wurde offenbar ein Defizit an Personen- und Streetfotografie festgestellt (was durchaus stimmt), und so bekam ich die Aufgabe 'Nimm Deinen Fotoapparat, geh' in die Stadt und mach' ein Foto. Ein Schuss, keine Vorbereitung, nix Gestelltes'.
Ich kam mit vier Bildern nach Hause, die für mich der gestellten Aufgabe entsprachen, und habe mich letztendlich für dieses entschieden. Auch wenn ringsum Trubel herrscht und 'das Leben tobt', strahlt diese Szene eine gewisse Ruhe aus. Ich habe überlegt, ob das Bild in Schwarz-Weiß besser wirkt, aber zum einen strahlt die vorherrschende Farbe – gelb – eine Wärme aus, die den ruhigen Charakter des Bildes noch betont, und zum anderen gehen bei einer Schwarzweiß-Umwandlung Details im Inneren des Ladens verloren.

Harald Brunner


Über mich

Zur Fotografie kam ich über mein Hobby Schiffe und Modellbau und dann zu Lichtblick nun seit 8 Jahren aktiv dabei.
Inzwischen fotografiere ich digital mit der Canon 1000 D. Mit einem Freund aus einem anderem Fotoclub haben wir ein Buch mit rund 50 Bildern von Schiffsmodellen in schwarz / weiß erstellt. Ein Hingucker.
Neben Modellregatten und Familienfesten oder Veranstaltungsfotografie und auf Reisen bieten die vom Lichtblick! gestellten Themen Herausforderungen an "besondere fotografische Umsetzungen".
Meine homepage: www.rmc-rutesheim.de


Stimmung in Schwarz

Thema: (SchubsMich)




Entstehung
Der Auftrag kam in der Sonderaufgabe aus "Schubs mich", dort haben wir uns im Zweier-Team Aufgaben gestellt, damit der andere gefordert wird. Meine Aufgabe lautete, Personen in einem besonderen Licht und in der Gruppe darzustellen.

Technik
Wenn wir einmal mit einem Profi arbeiten, kommt echt was dabei raus. Wir sind gleich in ein super Studio gefahren, und haben dort alles vorgefunden, was für eine gute Action erforderlich ist. Mehr geht nicht, soviel wie an einem Nachmittag gezeigt wurde war klasse. Die Ergebnisse waren einfach super. Stellproben , Beleuchtung vom Feinsten.
P.S.: Das war eine super Sache in dem Profi-Studio für jedem einmal zu empfehlen. Die Möglichkeiten dort bringen ganz andere Bilder an den Tag.

Jochen Freudinger



FreiRaum

Thema: losgelöst




Durchdringung

Thema: Lichtblick


Jürgen Hohenadel


Über mich:
Durch meinen Fotografie-begeisterten Vater kam ich schon früh zu meiner ersten eigenen Kamera. Es war eine Agfa ISO-RAPID I, die ich heute noch besitze. Da war ich etwa 11 Jahre alt und wurde angewiesen, nicht unbedacht auf den Auslöser zu drücken, sondern mir vorher zu überlegen, was ich da fotografieren möchte. Jede Auslösung kostete damals wirklich Geld. Auch mit meiner ersten Spiegelreflexkamera (Mamiya 528) wurde zunächst einmal anhand eines Kontaktabzugs beurteilt, ob es lohnt, einen größeren Abzug zu entwickeln.
Mit der Digitalisierung in der Fotografie hat der eigene PC das Entwicklungslabor ersetzt. An der digitalen Fotografie fasziniert mich, dass auch nach dem Drücken des Auslösers noch Eingriffs- und Änderungsmöglichkeiten gegeben sind. In der Nachverarbeitung kann das aufgenommene Bild mit einem persönlichen Aspekt versehen werden. Das beginnt zum Beispiel mit einem geänderten Bildausschnitt, Farb- und Kontrast-Korrekturen bis hin zum nachträglichen Schärfen. 
Dennoch versuche ich bereits bei der Aufnahme möglichst nahe an das planerische Ideal heranzukommen, das ich mir (meist) zuvor überlegt habe.
Vorwiegend fotografiere ich mit einer Nikon D7100, wobei ab und zu auch die älteren D90 oder D70 zum Einsatz kommen.

Hier ist eine kleine Auswahl meiner öffentlichen Bilder zu finden.


Bildtitel: Kleiner Planet SV
Thema: Shifted Relations


Das Thema
Meine Güte! Lichtblick-Thema: "shifted relations"....!?!?!
Mal wieder eine große herausfordernde Aufgabe, die uns hier der Spartenleiter Alen auferlegte.
Da war doch was...im April 2013... ja richtig, eine Kunstausstellung im Foyer der SV mit der gleichen Thematik...
"shifted relations" sind das "verschobene Beziehungen"?
Also ein Bild von irgendetwas, das den normalen Verhältnissen nicht entspricht.

Die Idee
Die grundsätzliche Idee war bald mir einer digitalen Darstellungsmethode gefunden, die ich schon lange ausprobieren wollte. Im Internet gibt es viele Anleitungen zum Erstellen eines digitalen "Kleinen Planeten", bzw. eines "little planet".
Voraussetzung ist ein Rundum-, nämlich 360°, Panorama, das dann derart gebogen wird, dass der ursprüngliche Standort des Fotografen zum Mittelpunkt des kleinen Planeten wird.

Die Umsetzung
Um möglichst wenig Arbeit in die Nachverarbeitung der Einzelbilder zu stecken, nimmt man am besten alle Bilder durchgehend im manuellen Modus auf, ohne eine Veränderung der Kameraeinstellungen vorzunehmen.
Damit wird erreicht, dass die Einzelbilder in Sachen Belichtung, Tiefenschärfe und Weißabgleich usw. unter den gleichen Bedingungen aufgenommen werden und damit harmonisch zueinander passen sollen. Für eine saubere Erstellung des Panoramabildes sollten sich die einzelnen Aufnahmen zu etwa 1/4 überlappen.
An einem Wochenende baute ich meine Kamera mit Stativ direkt auf dem geteerten Fußweg vor unserer SV auf. Konkret wurden für diese Aufnahme 21 Einzelbilder verwendet, das Panoramabild mit einer eigenen Software "Panorama Factory" erstellt und das extreme Verbiegen einem Software-Plugin (Flaming Pear "Flexify") überlassen.
Bis ich mit dem Ergebnisbild zufrieden war, bedurfte es einiger zeitintensiver Versuche und mehrerer Tassen Kaffee.

Die Botschaft
Fotografie ist, wie wir alle wissen, überhaupt nicht real.
Sie ist eine Illusion von Realität, mit der wir unsere eigene kleine Welt erschaffen.
Arnold Newman (1918-2006)


Bildtitel: Licht im Blick
Thema: Lichtblick


Das Thema
Das ureigene Thema unserer Fotogruppe: Dieses Mal war der Name gleichzeitig Programm; es war vorauszusehen, dass "Lichtblick" über kurz oder lang thematisch aufgegriffen wird.

Die Idee
Ein überwiegend dunkles oder gar schwarzes Bild, auf dem ein heller "Lichtblick" zu sehen ist. Vielleicht ein heller Vollmond in einer dunklen Nacht ...?
Vielleicht eine brennende Kerze vor einem aufgeschlagenem Buch ...?
Vielleicht doch die Sommersonne im Gegenlicht durch einen aufgespannten Sonnenschirm ...?
Hm, Lichtblick ..., so heißt doch die Lokalität, in der die Lichtblick-Gruppe ihre Jahressauftaktveranstaltung durchführte. Und dieser "Lichtblick-Schriftzug" steht auf dem "Nasenschild" über dem Restauranteingang!
Mal sehen, was sich daraus an einem Abend machen lässt!

Die Umsetzung
Gedacht, getan!
Das Ursprungsbild war in Farbe, bei wenig Licht gemacht. Zudem waren die enormen Helligkeitsunterschiede Herausforderungen, die durch die nachträgliche Bearbeitung aber bewältigt werden konnten.
Ich bin ehrlich: Zu Beginn wusste ich nicht, dass schlussendlich eine sog. ColorKey-Aufnahme das Endprodukt werden würde. (Meine eigene kurze Erklärung für "Colorkey": Das Freistellen von farbigen Bildteilen in einem ansonsten monochromen Bild.)
Für den folgenden Ablauf der Bildnachverarbeitung wurden stets -wie fast immer- die Zwischenschritte separat abgespeichert. Zunächst wurde das gesamte Bild entrauscht, d.h. störende Farbpixel entfernt, danach in Schwarzweiß umgewandelt und mit der Freeware "Foto Sketcher" die Kanten stark betont.
Nachdem ich zufrieden war, diente das entrauschte, noch farbige Bild als Klonquelle für das Werbeschild des Restaurants. Somit wurde der schwarzweiße "Lichtblick"-Leuchtschriftzug nun wieder mit dem farbigen Original überlagert.

Die Botschaft
Welches meiner Fotos mein Lieblingsbild ist? Das Foto, das ich morgen machen werde.
Imogen Cunningham (1883-1976)


Bildtitel: Pusteblume
Thema: losgelöst



Das Thema
Das Thema "losgelöst" mutete zunächst als ein dankbares Thema an. Sicher fällt einem etwas Nettes ein. Aber es soll ja auch nicht ein "Allerweltsbild" werden und wenigstens meinen persönlichen "künstlerischen Ansprüchen" genügen.

Die Idee
Etwas zu fotografieren, das zwar ursprünglich verbunden ist/war, aber sich losgelöst als eigenständiges Element darstellt.

Die Umsetzung
Mal wieder musste mir mein Sohn Stephan bei der Realisierung helfen. Die Utensilien bestanden aus sorgsam gepflückten Löwenzahnstengeln, die bereits ihre Flugschirme ausgebildet hatten, einer Sonnenliege (dazu gleich mehr), meiner Kamera (klar!) und meinem Helfer ;-)
Für das Abbilden von feinen, grazilen Formen, wie sie mir vorschwebten, wäre ein unruhiger Hintergund vom gestalterischen Eindruck nicht sehr förderlich. Hier kam mir an dem Aufnahmetag ein grauer, wolkenbedeckter Himmel gerade recht. Ich legte mich mit meiner Kamera auf die Sonnenliege und mein Sohn hatte die Aufgabe, stehend über mir nach und nach die Löwenzahnfallschirme wegzupusten.
Mehrere einzelne Probeaufnahmen wurden gemacht, um ein Gefühl für die manuelle Entfernungseinstellung, Schärfe, Belichtung und vor allem Verschlusszeit zu bekommen. Danach wurde mit den gewonnenen Erkenntnissen die Kamera auf Serienaufnahme umgeschaltet und auf den Auslöser gedrückt, bevor meinem Helfer im wahrsten Sinne des Wortes "die Puste ausging".
In der Nachverarbeitung wurde das Bild zunächst beschnitten, in Schwarz-Weiß umgewandelt und leicht nachgeschärft.

Die Botschaft
An einem Bild sind immer zwei Leute beteiligt: der Fotograf und der Betrachter.
Ansel Adams (1902 – 1984)


Bildtitel: Lichter der Stadt
Thema: 48°47'35.5"N 9°09'42.7"E



Das Thema
Das Bild hat diesen merkwürdigen Titel bekommen, da das Thema eigentlich auch der Bildtitel ist. Eingeweihte (und die, die es werden wollen) haben bereits während des Lesens dieses Satzes den Bildtitel in Google Maps eingegeben, oder?

Die Idee
Schon im meiner "analogen Zeit" war ich von Bildern begeistert, auf denen einzelne Lichtpunkte wie große unscharfe Kugeln wirken und dem Bild etwas Traumhaftes geben. Der Fachausdruck hierfür heißt "Bokeh".
Für derartige Aufnahmen ist eine "offene Blende", d.h. eine kleine Blendenzahl, Voraussetzung, da die Lichter im Hintergrund der Aufnahme ja verschwommen dargestellt werden sollen. Die Tiefenschärfe, also der Entfernungsbereich, den das Objektiv scharf darstellt, sollte möglichst klein sein.

Die Umsetzung
Nun musste nur noch die passende (neudeutsch) "location" gefunden werden. Fündig wurde ich ... - aber dafür habt ihr ja den Bildtitel ;-)
Lichter gibt es nur in der Dämmerung oder bei Nacht, also war ein abendlicher Ausflug angesagt. In meinem Objektivvorrat habe ich ein Nikkor 50mm mit einer Offenblende f1.8, das mir am geeignetsten für meine Zwecke schien. Schnell packte ich noch ein Stativ, sowie einen Fernauslöser und voll aufgeladene Akkus ein. Nicht vergessen sollte man bei abendlichen Fotoausflügen eine kleine Taschenlampe, um bei wenig oder gar keinem Licht nicht auf Verdacht Einstellungen an der Kamera vornehmen zu müssen ;-)
Leider war es an diesem Abend nicht nur ziemlich kalt, sondern zudem -und das war "schlimmer"- recht windig. Belichtet wurde etwa 1 sec lang, was sich leider im Vordergrund an den teilweise unscharfen kleinen Ästen widerspiegelt. Ich hoffe, dass diese Aufnahme trotzdem gefällt.

Die Botschaft
Der Koch im Restaurant: „Ihre Fotos gefallen mir, Sie haben bestimmt eine gute Kamera!”
Helmut Newton nach dem Essen: „Das Essen war vorzüglich – sie haben bestimmt gute Töpfe!”

Helmut Newton (1920-2004)


Bildtitel: Nebelung
Thema: Herbst



Das Thema
Die dritte Jahreszeit ist für Fotografen recht vielfältig: Sowohl farbenfrohe, warme Naturaufnahmen, als auch graue, triste Stimmungsbilder lassen sich je nach Wetter umsetzen.

Die Idee
... keine! Naja, zumindest nicht für dieses Bild! Geplant war hier gar nichts, das will ich damit ausdrücken. Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Dieses Bild entstand in der Nähe von Schloss Arenenberg auf der schweizerischen Seite des Bodensees. Trotz der vorangeschrittenen Tageszeit wirkt dieser Schnappschuss so, als wäre er am frühen Morgen aufgenommen. Die wortwörtlich wabernden Nebelschwaden wälzten sich von einem kleinen Hang herunter auf mich zu. Auch wenn das Bild per se "majestätisch" wirkt... in der Realität war es noch weitaus beeindruckender !

Die Umsetzung
Eine Gegenlichtaufnahme wie hier fordert stets den Sensor der Digitalkamera besonders heraus. Es gilt die großen Helligkeitsunterschiede ohne ein Überstrahlen von hellen Partien oder gegenteilig ein sog. Absaufen von dunklen Bereichen zu bewältigen.
Einige Aufnahmen habe ich schwerpunktmäßig auf die dunkleren Bäume und andere ganzheitlich mittenbetont belichtet. Allerdings -und das bereue ich im Nachhinein- habe ich von diesem 5-minütigen Ereignis kein Bild im RAW-Format geschossen. Bei einer RAW-Formataufnahme wäre es unter Umständen im Nachgang möglich, noch mehr filigrane Farb- oder Schwarz-Weiß-Nuancen "rauszukitzeln" als bei einem jpg-Bild.
In der Nachverarbeitung am PC habe ich diese Fotografie auf das Format 4:3 beschnitten und unschöne Details am linken Rand wie quer ins Bild hineinragende Äste wegretuschiert.

Die Botschaft
Ohne Fotografie ist der Moment für immer verloren, so als ob es ihn nie gegeben hätte.
Richard Avedon (1923-2004)

Jürgen Weber


Zu meiner Person

Schon als Jugendlicher habe ich mich für die Fotografie interessiert. Ich besuchte in der Schule eine Foto-AG, lernte dort mit einer Kamera umzugehen und selber Bilder in der Dunkelkammer zu entwickeln. So richtig interessant wurde es für mich aber erst mit Beginn des digitalen Fotozeitalters. Die Möglichkeiten, welche sich hier boten fand ich total spannend. Kaum zu glauben, was nun auch mit einer Bildbearbeitungssoftware möglich war.
Schritt für Schritt baute ich meine Kenntnisse aus. Die Erfolge blieben nicht aus und wenn ich mal durch meine Arbeiten Geld verdiente, wurde dieses gleich wieder in die Ausrüstung investiert.
Mit dem Gewinn der Europameisterschaft vor wenigen Wochen ist Handball ja wieder in aller Munde. Seit nun über acht Jahren bin ich der Fotograf von Handball-Bundesligist FRISCH AUF! Göppingen. Ich bin hautnah dabei und durfte auch schon miterleben, wie die Jungs zwei Mal den Europapokal gewonnen haben.
Als freier Mitarbeiter habe ich in der Vergangenheit für Presseagenturen Bilder von Großveranstaltungen gemacht. Vor allem die Konzertfotografie hat es mir hier angetan. Es ist schon faszinierend, wenn man als Fotograf im Bühnengraben hautnah vor Weltstars steht und diese dann in aller Ruhe fotografieren kann.
Mittlerweile habe ich mein eigenes Gewerbe und bin auch in der Königsdisziplin angekommen - der Hochzeitsfotografie! Hier hat man keine zweite Chance und es darf nichts schief gehen. Ich liebe es meine Brautpaare an ihrem schönsten Tag im Leben begleiten zu dürfen. Wenn die Oma vor Rührung ein Tränchen verdrückt oder die Braut mit wässrigen Augen ihren zukünftigen Mann anhimmelt - ich bin zur Stelle! Es gibt doch nichts schöneres als ein Brautpaar mit seinen Werken glücklich zu machen….
Wer mehr von meinen Arbeiten sehen möchte - hier meine Homepageadresse: www.weber-photo-design.de



sleeping Beauty

Thema: grenzenlos


Es galt ein Bild zum Lichtblick-Thema ‚Grenzenlos‘ zu präsentieren. Ein Thema ganz nach meinem Geschmack, lässt es doch viel Spielraum zur freien Interpretation. Also begann ich zu überlegen, wie ich das Thema am besten interpretieren könnte. Grenzenlos - was gibt es denn für Grenzen? Territoriale, moralische, geistige, zeitliche Grenzen - je länger ich darüber nachdachte umso 'grenzenloser' schienen mir die Möglichkeiten das Thema zu interpretieren. Da fiel mir ein, dass ich kürzlich ein Bild mit einer scheinbar schwebenden Frau gesehen hatte. Ich fand es total faszinierend, denn man sah dem Bild an, dass die Frau nicht hineinretuschiert wurde, sondern wirklich in der Landschaft schwebte. Also warum nicht die Grenzen der Physik sprengen? Ich wollte das auch machen, aber wie zum Teufel funktioniert das? Im Zusammenhang mit dem Bild fiel das Wort ‚Levitation'.Also recherchierte ich im Internet. Bei Wikipedia war hierzu folgendes zu lesen:
Levitation (lat. levitas = Leichtigkeit) bezeichnet das freie Schweben eines Objektes. Dazu wird mithilfe einer Kraft die wirkende Gewichtskraft kompensiert und ein Objekt im Raum positioniert, wobei kein direkter Kontakt zum Boden oder zu festen Objekten besteht. Einige Methoden benötigen zur Kraftübertragung ein gasförmiges Medium (z. B. Luft), das sich um das Objekt befinden muss.
Okay, ich wollte jetzt nicht mein Model mit Hochdruck-Luftdüsen zum schweben bringen - da muss es noch einen anderen Lösungsweg geben. ;-) Eine Nacht darüber geschlafen und ich hatte es. Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit einen Menschen im Foto scheinbar schweben zu lassen, ohne das Model per Photoshop in einen anderen Hintergrund retuschieren zu müssen. Schon eine Idee? Ich mache es mal spannend und verrate nicht gleich welche Technik dahintersteckt. Aber vielleicht kommt ihr ja selber darauf. Ob ihr mit eurer Vermutung richtig liegt, könnt ihr ganz am Ende des Textes kontrollieren.



touchdown

Thema: Nichts


Entstehung
Ich liebe es ja, wenn meine Bilder zum Nachdenken oder schmunzeln anregen. Das ist auch der Grund, warum ich für meine Lichtblick-Bilder in den seltensten Fällen auf gut Glück mit meiner Kamera auf Motivsuche gehe, sondern meine Bilder im Vorfeld plane. Die Idee zu meinem Themen-Bild ‚Nichts‘ kam mir beim Sport. Der Freund meiner Tochter spielt American Football und ist Quaterback bei den Fellbach Warriors. Auffallend bei diesem Sport sind die körperlichen Unterschiede je nach gespielter Position. Während die Spieler in der Ovens eine drahtige Statur haben, sind die Jungs in der Defense durch die Bank richtige Schränke. Wenn sich so ein Spieler in voller Montur vor einem aufbaut wird es dunkel. Während ich so darüber nachdachte kam mir die Idee: Eine Cheerleaderin wagt einen Blick in die Shorts eines dieser Schränke und ist verwundert, weil dieser Hüne quasi sprichwörtlich nichts in der Hose hat. Die Idee war geboren, jetzt musste ich nur noch jemanden finden, der bei diesem Spaß mitmacht. Ich beauftragte meinen ‚Schwiegersohn‘ sich bei den ‚Schränken‘ umzuhören und kurze Zeit später präsentierte er mir Enrico, der für jeden Spaß zu haben ist.

Technik
Zur Technik gibt es eigentlich gar nicht viel zu sagen. Um das ganze auf die Spitze zu treiben, hatte ich noch eine Lupe besorgt, mit der die Cheerleaderin in der Hose des Spielers suchen sollte. Wir trafen uns an einem Abend auf dem Sportplatz. Das Bild war schnell geschossen. Göttlich die Mimik der beiden. Vor allem das ratlose Stirnrunzeln von Enrico gefiel mir richtig gut. Zur Aufhellung der Personen hielt meine Tochter einen Gold/Silber-gestreiften Reflektor in die Höhe. In der Nachbearbeitung des Bildes kamen mehrere Filter zum Einsatz. Zudem wurden die Farben entsättigt, der Kontrast erhöht, eine Körnung und eine Vignette eingebaut.



Wolverine

Thema: Großes Kino

Entstehung
Ich wollte ja schon immer einmal ein eigenes Kinoplakat entwerfen. Als bei einem Lichtblick!-Treffen die Aufgabe 'mach ein Bild zum Thema großes Kino‘ gestellt wurde, war die Zeit gekommen. Sofort hatte ich die Idee ein Kinoplakat zu einem Wolverine-Film zu entwerfen. Warum nun Wolverine? Ganz einfach, weil ein guter Freund und Kollege aus der Hochzeitsfotografie, Martin Hecht, eine gewisse Ähnlichkeit mit Hugh Jackman in den Wolverine-Filmen hat. Ich konnte Martin für meine Idee gewinnen und wir trafen uns im Fotostudio.

Technik
Als Vorlage für mein Kinoplakat hatte ich mir folgendes ausgewählt:

Das Bild im Studio war schnell im Kasten. Daheim am Rechner gab es aber noch viel Arbeit. Martin hatte das Schwert ungünstig gehalten, von der Klinge war nur die Kante zu sehen. Ich musste also die Schwertklinge austauschen, so dass das Schwertblatt gut zu sehen war. Anschließend ging es weiter mit dem Body. Hier und da ein paar Anpassungen an der Körperform und dann noch aus einem Waschbärbauch ein Waschbrettbauch gezaubert. Weiter ging es mit den Krallen, die einzeln an die Faust montiert wurden. Zwischenzeitlich hat Martin dann auch noch einen passenderen Hintergrund bekommen. Weiter ging es mit einem Lichtreflex auf die Schwerklinge. Anschließend wurden verschiedene Filter und Farbanpassungen verwendet. Zum Abschluss noch passende Texte und Logos eingebaut und mit einem 3D-Look versehen. Fertig war das Kinoplakat a la Hollywood.


little foot

Thema: Strukturen / Umrisse


Entstehung
Wir bekamen die Aufgabe, ein Bild zum Thema Konturen, Umrisse, Strukturen zu machen. Viele Konturen und Umrisse entstehen erst durch den gezielten Einsatz von Licht. Da ich in dem Zeitraum unserer Aufgabe zwei Babybauch-Studioshootings hatte, wollte ich die Gelegenheit nutzen, um mich hiermit dem Thema zu nähern. Ich sprach mit den werdenden Mamis und erzählte ihnen von meiner Idee. Wir machten tolle Bilder im Studio und sie stimmten zu, eines der Ergebnisse für die Fotogruppe zu verwenden.

Technik
Ich wählte einen schwarzen Hintergrund und zwei Striplights, die ich links und rechts vom Model angeordnet habe. Das fertige Bild habe ich dann noch etwas abgedunkelt und entsättigt. Kommen wir nun zur spannenden Frage, ob der Fußabdruck echt ist oder nicht. Tut mir leid, dass ich euch enttäuschen muss. Die Wahrscheinlichkeit, genau diesen kurzen Moment zu erwischen wo vielleicht mal ein kleiner Fußabdruck zu sehen ist, ist einfach zu gering. Ich habe also den Fußabdruck mit Photoshop digital eingearbeitet und farblich an den Bauch angepasst. Ich denke mal, das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder? Abschließend habe ich das Foto noch beschnitten, um die Konturen und Umrisse noch besser herauszuarbeiten und den Blick nicht abzulenken…

Ach ja, zum Schluss möchte ich euch ja noch verraten, wie das Bild 'Grenzenlos' entstanden ist: 
Technik
Meine Tochter Vanessa durfte mal wieder als Model herhalten. Ich wollte dem Bild einen märchenhaften Touch verleihen. Also zog sie sich ein schönes Ballkleid an und wir fuhren in den Wald. Es war bitter kalt und es war klasse, wie professionell Vanessa mit dieser Situation umgegangen ist. Es musste schnell gehen, denn ich wollte ja nicht, dass sie wegen mir und dem Lichtblick-Bild krank wird. Also ruck-zuck ein Stativ aufgebaut, Kamera drauf, Einstellungen gemacht und per Fernauslöser ein erstes Bild von der Landschaft (ohne Model) gemacht. Jetzt kommt der Trick: Ich habe in angemessener Entfernung von der Kamera einen hohen Barhocker aufgestellt und Vanessa gebeten sich mit dem Rücken auf den Stuhl zu legen. Jetzt noch schnell ein zweites Bild mit gleichen Einstellungen gemacht, ohne dabei die Kamera zu bewegen. Als Ergebnis erhielt ich zwei absolut deckungsgleiche Bilder, einmal nur Natur und einmal mit Vanessa auf einem Stuhl liegend. Jetzt kommt die Nacharbeit. In Photoshop werden beide Bilder per Ebenentechnik deckungsgleich übereinander gelegt. Auf der oberen Ebene ist Vanessa und der Stuhl zu sehen. Jetzt wird eine Maske angelegt und der Barhocker einfach maskiert. Da wo kurz zuvor noch der Stuhl zu sehen war, ist nun die pure Natur aus der unteren Ebene zu sehen. Es ist vollbracht - Vanessa schwebt!
Um abschließend noch den Märchenlook zu unterstreichen, habe ich die Farbstimmung verändert, Sonnenstrahlen und Schneeflocken eingebaut und mit dem Weichzeichner noch eine verträumte Stimmung geschaffen. Ich hoffe, euch gefällt das Bild. Über Feedback würde ich mich sehr freuen... :-)

Katja Wolf



Thema: Schwarz/Weiß



Entweder, Du hast zum Thema eine bestimmte Vorstellung oder erst mal gar keine. Manchmal hat man eine Idee zum Motiv und schafft es nicht, das Ganze so umzusetzen, dass man selbst damit zufrieden wäre. In diesem Fall kam´s anders, als gedacht…
Nach dem Kauf einer neuen Kamera auf nach Schwäbisch Gmünd zur Landesgartenschau um zu testen, was die Kamera so kann. Vor allem hinsichtlich Schärfe / Unschärfe.
Daheim gab´s dann viele Bilder zum Anschauen und einige, bei denen ich wissen wollte, wie sich durch entsprechende Bearbeitung ein Bild verändern kann. Eines der Fotos war dieses "Blümchen"bild - übrigens eine Knoblauch-Blüte.
An sich ja ganz nett; aber ich wollte wissen, ob das auch anders geht. Der ein oder andere Klick und ich hatte ein "Negativ".
Wie schnell aus etwas Farbenfrohem etwas Farbloses werden kann, das dennoch so viele interessante Details bieten kann, wenn man sich nur traut, genauer hinzusehen…

Zum Vergleich das Original:





Thema: Kopfkino



Die Idee war schnell da und die Umsetzung möglich.
Ob man hier an Venedig, einen Maskenball oder an anderes denkt, liegt immer im Auge des Betrachters… Nicht immer ist es so, wie es scheint ;-)

Leo Schopf


Leo Schopf über eine kleine, feine BSG Gruppe

Lichtblick! bereichert mein Leben:
Öffnet den Blick für die vielen wunderbaren Momente im Alltag, welche sonst schlicht übersehen würden.
Bringt mich mit wertvollen Menschen zusammen.
Gibt Raum für ehrliche, unzensierte Wahrheiten.



Ja!

Thema: Ein Fest
 

Ja! - endlich ist der Gottesdienst rum!
Ja! - kein Fehler beim Aufsagen!
Ja! - gutes Essen und viele Geschenke warten!
Ja! - so gut seh ich aus in diesem süßen Kleidchen!

Ja! - Sagt Gott zu uns.



Sale

Thema: Galgenhumor


Das Thema Galgenhumor hat die Gruppe richtig gefordert. Wie photographiert man denn sowas?
take2get1free - der Tod ist allgegenwärtig im Leben. Oft verdrängen wir ihn dennoch - endgültiges Verschwinden von der Bildfläche ist unangenehm und wenig sexy. Was, wenn das wirklich alles war?
Eine gute Erfahrung, dass man bei einem Bestatter im Kontext von Lichtblick! vorsprechen darf. Und Einlass und Interesse bekommt. Und eine gute Erfahrung, wenn man im Angesicht von Särgen einfach herzlich lachen darf. Totgelacht? Heute nicht.



black 'nwhite

Thema: Schwarz/Weiß


Für mich der Inbegriff des Lichtblick!-Gedanken: Was siehst Du?
Verwirrend, uneindeutig, nicht sofort erkennbar. Schwarz / weiß, ok…
Das Bild entstand bei der Gartenarbeit: Beim Öffnen der Komposttonne blitzt mir Sonne entgegen - die Strahlen werden von Schneckenschleimspuren reflektiert, die ihrerseits auf einem Spinnennetz ihre Bahnen ziehen…
Das sind die Momente, in denen Hacke und Schaufel in die Ecke fliegen, die erdigen Handschuhe abgestreift werden und man losrennt mit den Worten "Finger weg von der Komposttonne - ich muss den Photo holen!"
Was die Nachbarn denken, wird ewig ein Geheimnis bleiben. Ich denke: Ein Glück, dass Lichtblick! meine Sicht auf Banalitäten im Leben verändert hat.



surreal

Thema: surreal


Sonnenfinsternis; März 2015
Wie unwirklich ist es, wenn das Licht fahl wird, die Vögel verstummen und die ganze Welt in klammer Kälte mit angehaltenem Atem gen Himmel blickt…
Wie gut, dass die Sonne jeden Tag für uns scheint - Wärme, Licht und Leben spendet.



WahresGold

Thema: Herbst


Was zählt wirklich im Leben?
Welcher Besitz macht uns glücklich?
Was erdet uns, lässt uns "auf dem Teppich bleiben"?
Kennst Du den Geruch von reifen Quitten? Aromatisch, herb. Sie fühlen sich pelzig an. Schwer und hart. Zum Verarbeiten eine Strafe. Hast Du Dich schon einmal gereckt, um sie zu brechen oder gebückt, um sie aufzuheben?
Erhebend ist es, mit eigenen Händen zu ernten.

Michael Kaiser



Herbst

Thema: Herbst


Dieses Foto ist für meine Verhältnisse wirklich früh entstanden: Mehr als 2 Wochen vor dem Lichtblick!-Termin! Wie hätte ich mir auch diese hervorragenden Nebeltage entgehen lassen sollen!?! Eine ganze Reihe Fotos hatte ich schon in den Nächten davor eingesammelt. Aber dieses Foto eines nebligen Sonntagmorgens war für mich dann doch am überzeugendsten. Kommen hier doch die herbstlichen Farben wunderschön zur Geltung, und werden dann in der Entfernung sanft durch den Nebel verwaschen und abgedämpft. Dazu noch die Spaziergängerin mit ihrem Hund, die uns auf dem Weg unter den schwingenden Leitungen in die unbestimmte Ferne mitnimmt.

01. November 2015, 11:09:28
Sony DSC-RX100M2
Blende: f/4.9
Brennweite: 37.1 mm
Belichtung: 1/160
ISO: 125
Nachbearbeitung: Beschnitt oben und unten



Mensch

Thema: Mensch


Eigentlich wollte ich nur kurz an netten Rastplatz die restlichen meiner vietnamesischen Klebereis-Kuchen im Bananenblatt verdrücken, um gestärkt die nächsten Kilometer die staubigen Landstraße entlang zu radeln. Plötzlich gesellt sich aber dieses Exemplar Mensch zu mir... Wer ist denn das? Was macht er hier? Fragen, die sicherlich nicht nur ich mir stelle, sondern er auch sich. Er bittet mich ins Gebäude - es ist ein buddhistischer Tempel. Er hat hier wohl die Rolle eines Schreibers. Er ist offensichtlich stolz auf seine Arbeit und geht darin auf. Aber er ist nicht alleine. Hier ist ein ganzes Team zu finden, und sie freuen sich alle über den ungewöhnlichen Gast. Für einige 100.000 Dong wird eine ganze Menge hübscher Dinge für die Opferzeremonie zusammengestellt: Symbolische, aber auch reale Gegenstände, Geldscheine, natürlich Räucherstäbchen und ein Schreiben, das der Schreiber zuvor aufgesetzt hat. So wird mir also nun gezeigt, wie die Opferzeremonie ordentlich durchgeführt wird.
Außer Opfern ist in diesem Tempel auch Heiraten möglich - das Tempel-Team hat auch schon eine passende Kandidatin gefunden - höchste Zeit, aufzubrechen, bevor's dann doch wirklich kompliziert wird ;-)
Zum Abschied probiert mein buddhistischer Schreiber dann auch meinen Fahrradhelm aus - der steht ihm ziemlich gut! Ich mag ihn aber nicht opfern und behalte ihn lieber selbst ;-)

27. Dezember 2013, 10:10:02 (teilweise)
Canon PowerShot G11
Blende: f/3.5
Brennweite: 6.1 mm
Belichtung: 1/40
ISO: 80
Nachbearbeitung: Beschnitt, Zusammenstellung zur Trilogie


Shifted Relations

Thema: Shifted Relations


Die Magere Brug über die Amstel in Amsterdam. Noch gestern war hier ein Gewusel in Oranje, denn Willem Alexander war zum König der Niederlande gekrönt worden. Aber jetzt, nachts um fast 1 Uhr liegt die Brücke einsam und verlassen, aber von wunderschöner Beleuchtung umgeben, da. Dazu die spärliche Beleuchtung der Grachten, die letzten erleuchteten Fenster in den Altstadthäusern und die leicht gekräuselte Amstel.
Warum nun shifted Relation? Die Brücke stellt schon an sich eine veränderte Beziehung zwischen den beiden Ufern her. Diese spezielle Brücke mit hochklappbarem Mittelteil hat nun selbst wieder Elemente, die in unterschiedliche Beziehungen zueinander bewegt werden können.
Das Foto ist mit handlicher, reisetauglicher Ausrüstung entstanden: Kein Stativ und handliche, hochwertige Kompaktkamera. Vorteil: Flexible Wahl der Perspektive, aber ruhige Hand erforderlich...

02. Mai 2013, 00:49:50
Canon PowerShot G11
Blende: f/3.2
Brennweite: 8.9 mm
Belichtung: 1/6
ISO: 200



Schlechtes Wetter

Thema: Schlechtes Wetter


Lange hatten wir ja Anfang 2015, als uns Hansjörg dieses Thema gestellt hat, auf schlechtes Wetter warten müssen - eigentlich nicht schlimm für mich, denn ich fotografiere die Fotos, die ich einreiche, sowieso immer erst in den Tagen vor dem dazugehörigen Lichtblick-Termin. Zunächst treibe ich mich also am S-Bahnhof herum und versuche, beim Fotografieren nicht allzu nass zu werden, und vor allem die Kamera nicht dem Regen auszusetzen. Die Ergebnisse erscheinen mir allerdings nicht wirklich künstlerisch wertvoll - sie fallen eher in die Kategorie "Dokumentarisch".
Also mache ich mich ernüchtert auf den Heimweg. Dort bleibt mein Blick an der Fensterscheibe hängen, auf der sich noch jede Menge Regentropfen festklammern... Ideal! Fotograf und Kamera im komfortablen Trockenen und die nasse Objekte direkt vor der Nase! So lässt sich dann doch in aller Ruhe etwas machen aus Tropfen, dem wenigen Licht draußen auf der Straße und den einzelnen Elementen, die dort zusätzlich ein wenig reflektieren und spiegeln.

27. April 2015, 20:10:42
Sony DSC-RX100M2
Blende; f/1.8
Brennweite: 10.4 mm
Belichtung: 1/10
ISO: 1600
Nachbearbeitung: Beschnitt