Über mich
Ich heiße Axel Niering und fotografiere schon seit meiner Kindheit. Im Fotolabor meines Vaters wurde mein Interesse geweckt. Allerdings ruhte das Hobby lange, und erst mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie habe ich es wiederentdeckt. Und pflege es seither noch mehr.Zu „Lichtblick!“ kam ich 2010, habe mich sofort wohl gefühlt und möchte es nicht mehr missen. Sich intensiv mit einem Thema zu befassen, es quasi auszuloten, zu erkunden, zu interpretieren ist zu einer fotografischen Erfahrung geworden, die mich sehr weit voran gebracht hat.
Mittlerweile bin ich auch Mitglied im Fotoclub Objektiv Herrenberg. Zusammen mit meiner Partnerin Uschi Sütterlin stemme ich außerdem hin und wieder eigene Projekte:
2012 haben wir zusammen die Ausstellung und das Buch „Schlichte Würde“ gestaltet (www.schlichte-wuerde.de). Über mehrere Monate waren wir regelmäßig in einem Altenheim in unserem Heimatort Jettingen unterwegs und haben die Menschen dort mit der Kamera beobachtet und ihre Geschichten festgehalten. Der Titel „Schlichte Würde“ geht übrigens auf ein Thema im Lichtblick! zurück.
2015 haben wir zusammen unseren ersten Film gedreht. Der heißt „Dänische Gesichter – Land & Leute“ (www.daenische-gesichter.eu) und widmet sich unserem Nachbarland Dänemark. Ein Bild aus diesem Projekt hat es auch in diese Ausstellung geschafft („Sys Bjerre“).
Für die Zukunft wünsche ich mir weiter so interessante Themen und Ideen, wie sie uns durch den Lichtblick! vermittelt werden.
Trilogie in Gelb
Das Bild entstand innerhalb einer „Schubs mich!“ Reihe. Normalerweise fotografieren alle Mitglieder zum gleichen Thema. Hier aber geben sich zwei Mitglieder gegenseitig Aufgaben. Meine Aufgabe bekam ich von Holger Haug, und die lautete „Fotografiere eine Trilogie in Gelb!“.
Ich wollte etwas fotografieren, bei dem die Farbe Gelb sich direkt und unmittelbar aus dem Bildmotiv ergibt. Und bei der gleichzeitig in Form der drei Bilder eine Geschichte erzählt wird.
Ein gelber Sportwagen war eine der Ideen, die ich eigentlich sofort hatte. Dieser Bildteil entstand in einem Autohaus in Böblingen. Man hat uns dort zunächst für Interessenten einer Probefahrt gehalten (so seriös sehe ich gar nicht aus ;-)) und ich habe kurz überlegt „ja“ zu sagen. Aber für die Bilder war das lichtdurchflutete Autohaus selbst sicher der bessere Platz. Die Bilder von den Geldscheinen (mit meiner Partnerin Uschi Sütterlin im Hintergrund) und von den Zitronen entstanden in meinem „Homestudio“ ;-).
Das Bild hatte ich zur DVF Landesfotomeisterschaft Baden Württemberg 2013 eingereicht, wo es eine Annahme erzielen konnte.
Zum Bild selbst
Das Bild ist in einem klassischen Triptychon angelehnt. Das Auto bildet das zentrale Element. Dieser Bildteil ist quadratisch. Die beiden Seitenteile sind im Hochformat mit einem Seitenverhältnis von 2 zu 3 gestaltet.
Was mir durch den Kopf ging, war (in Leserichtung) „Was man hat, was man sich wünscht und was man bekommt“. Der Altar – ähnliche Aufbau eröffnet natürlich auch Raum für Interpretationen in Richtung „moderne Götzen“.
Es sind nicht zufällig 1 Auto (ok, hier gab es praktische Limitierungen in der Anzahl ;-)), 2 Scheine und 3 Zitronen. Es war mir wichtig, dass die Zahlen 1,2 und 3 sich im Bild wiederfinden.
Die einzelnen Bilder sind mit der Software Adobe Lightroom leicht bearbeitet und dann mit Adobe Photoshop Express zusammengesetzt worden.
Nichts (mehr) sehen, nichts (mehr) hören, nichts (mehr) sagen
Thema: Nichts
Das Thema, zu dem ich das Bild eingereicht hatte, war „Nichts“. Das Bild entstand an einem Juni-Abend um die Sommersonnenwende herum kurz vor dem Sonnenuntergang in Dänemark am Nordseestrand von Lyngby Strand (bei Løkken).
Die Jahreszeit erklärt das intensive rötliche Licht, das man um diese Zeit herum häufig im Norden Dänemarks antrifft und für das die Skagenmaler im nicht weit entfernten Skagen berühmt wurden. Ich war an einem der Abende davor schon einmal am Strand bei der Buhnenreihe und wollte an diesem Tag einige Aufnahmen wiederholen, die mir nicht so gefallen hatten.
Der Vogel auf dem Bild ist ein toter Basstölpel. Zwei Jahre zuvor hatte ich in Schottland Bilder von diesen wunderbaren, stolzen Vögeln in einer Basstölpelkolonie gemacht. Ich habe den Vogel auf den Holzpfählen schon von weitem gesehen. Ich konnte es gar nicht glauben. Basstölpel kommen in Dänemark kaum vor, zumindest brüten sie dort nicht.
Ich weiß weder, wie der Vogel zu Tode kam, noch wer ihn so drapiert hat. Ich gehe davon aus, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist und von jemandem dann auf die Pfähle gelegt wurde. Die Szenerie wirkte auf mich gespenstisch, skurill.
Zum Bild selbst
Ich wollte der skurrilen, erschreckenden Wirkung eine schöne, klare Bildsprache entgegensetzen. Deswegen ist das Bild nicht frontal fotografiert. Die diagonale Orientierung verleiht ihm Tiefe, der Kopf des Vogels ist im Fokus und befindet sich in etwa im goldenen Schnitt.
Ich habe für die Aufnahme ein Objektiv mit 50mm Brennweite verwendet, das eine Anfangsblende von 1.4 zulässt. Für das Bild hatte ich eine Blende von 2.2 gewählt. Dadurch ist der Schärfebereich sehr klein, was den Vogel herausstellt und den Blick auf das eigentliche Objekt lenkt. Die Farben habe ich belassen, wie ich sie während der Aufnahme wahrgenommen hatte, um die im Allgemeinen als schön empfundene abendliche Lichtstimmung nicht aus dem Bild zu entfernen.
Sky Tree Man
Thema: Mensch
Bildgeschichte
Das Bild habe ich zum Lichtblick! Thema „Mensch“ fotografiert. Der Mensch in seiner Kleinheit war meine Idee. Nicht als das alles überragende, gottgleiche Wesen, als das es sich oft wahrnimmt, sondern als ein (kleines) Element in der Welt. Ursprünglich schwebte mir eine einzelne Person am Strand vor, aber das scheiterte an der Entfernung meines Heimatortes zum nächsten Strand ;-).
Dann fiel mir der einzelne Baum bei den Höhenhöfen in Jettingen ein. Und jetzt, Anfang Januar, wirken die Linien der leeren Felder wie Horizontlinien. Also habe ich meine Uschi mitgenommen, sie direkt neben dem Baum platziert und bin selbst auf einen Feldweg mit Blick auf den Baum und ohne die daneben verlaufende kleine Straße gegangen.
Während der Aufnahme lief dann unter anderem ein Nordic Walker einen Weg auf Höhe des Baumes entlang. Ich fand die Bewegung und Dynamik dann interessanter als das „Modell“ das ich am Baum platziert hatte. Deswegen habe ich Uschi in der Nachbereitung „herausgestempelt“, also mit Umgebungselementen überlagert, was aufgrund der klaren und einfachen Linien auch nicht auffällt.
Zum Bild selbst
Das Bild verfolgte das Ziel: So wenig wie möglich. Es sollte eine Dreiecksbeziehung zwischen Mensch, der übrigen lebenden Natur und der sie umgebenden Welt dargestellt werden.
Deswegen die Weite des Himmels und der Baum als Kontrapunkt in der Landschaft. Dass der Mensch aus dem Bild herausläuft ist unter den Entstehungsumständen zwar Zufall, ich verstehe das aber auch als den menschlichen Versuch, sich aus dem ausbalancierten Dreieck zu entfernen, sich die Natur Untertan machen zu wollen.
Der Farbton entstand aus zwei Überlegungen. Zunächst sollten alle Farbspiele, auch vielleicht zufällige Farbkleckser, die den Blick an die falsche Stelle lenken, vermieden werden. Zudem trägt der Verzicht auf Farbe zu einer weiteren Reduzierung bei.
Warum dann aber nicht schwarz-weiß? Dahinter steckt keine wohlüberlegte Absicht. Ich fand aber die Tönung als sehr „erdig“ und denke, sie trägt so gut zur Bildaussage bei. Und in der Abwägung zwischen der schwarz-weiß Variante und dieser hier hat die Tönung gewonnen.
Das Bild verfolgte das Ziel: So wenig wie möglich. Es sollte eine Dreiecksbeziehung zwischen Mensch, der übrigen lebenden Natur und der sie umgebenden Welt dargestellt werden.
Deswegen die Weite des Himmels und der Baum als Kontrapunkt in der Landschaft. Dass der Mensch aus dem Bild herausläuft ist unter den Entstehungsumständen zwar Zufall, ich verstehe das aber auch als den menschlichen Versuch, sich aus dem ausbalancierten Dreieck zu entfernen, sich die Natur Untertan machen zu wollen.
Der Farbton entstand aus zwei Überlegungen. Zunächst sollten alle Farbspiele, auch vielleicht zufällige Farbkleckser, die den Blick an die falsche Stelle lenken, vermieden werden. Zudem trägt der Verzicht auf Farbe zu einer weiteren Reduzierung bei.
Warum dann aber nicht schwarz-weiß? Dahinter steckt keine wohlüberlegte Absicht. Ich fand aber die Tönung als sehr „erdig“ und denke, sie trägt so gut zur Bildaussage bei. Und in der Abwägung zwischen der schwarz-weiß Variante und dieser hier hat die Tönung gewonnen.
Der Weg ins Leben
Thema: Ein Fest
Bildgeschichte
Das Thema hieß hier: „Ein Fest“. Ursprünglich lag der Geburtstag meiner Schwester genau im Zeitraum dieses Themas, sodass ich mir dachte: Super Sache, da kann man Festbilder ohne Ende machen. Tat ich dann auch, aber keines gefiel mir.
Unterdessen hatte uns die Nachricht erreicht, dass der Sohn meiner Partnerin bald Vater wird (Helena wurde am 7.10.2015 geboren). Uschi hat gleich losgelegt und Unmengen Sachen gestrickt. Unter anderem diese Schuhe (die übrigens zu klein waren, sie hat nochmal nachgelegt).
Ich denke, es ist immer ein Wunder, ein Ereignis, ein Fest, wenn ein neuer Erdenbürger diese Welt betritt. Und in diesem Falle auch für mich persönlich ein Ereignis, das mit sehr viel Freude verbunden ist. Deswegen habe ich mich entschlossen, dieses Motiv zu wählen.
Zum Bild selbst
Hier war „Reduktion“ die Hauptüberlegung. Je weniger desto besser. Das Bild habe ich mit einem 50mm Objektiv vor einer weißen Wand aufgenommen. Der Schatten entstand durch ein Videolicht, das ich anstelle eines Blitzes der Kamera aufgesetzt hatte. Es liefert weicheres, wenn auch nicht ganz so helles Licht. Der Schatten hat die Funktion, das Bild räumlich und nicht platt erscheinen zu lassen.
Die Hand die die Schuhe hält, symbolisiert die Unterstützung, die man braucht, die Schuhe selbst stehen für das Gehen. Der große, freie weiße Raum ist der Weg, der vor einem liegt. Weiß und unverbraucht, bereit, mit Leben gefüllt zu werden.
Die Farben sind leicht reduziert, damit das Rot der Schuhe nicht alles überstrahlt.
Sys Bjerre
Thema: Über deinen Schatten
Bildgeschichte
Das Lichtblick! Thema war: „Über deinen Schatten“. Ich gebe es zu: Die Verbindung des Bildes zum Thema funktioniert nur in Verbindung mit der Geschichte des Bildes. Aber hinter dem Bild stecken nicht nur ein „Schattensprung“ sondern viele.
In Dänemark würde man übrigens einen sofort sehen: Sys Bjerre lächelt. Aus welchem Grunde auch immer existieren von ihr fast nur Bilder, auf denen sie ernst aussieht. Das, habe ich im Gespräch mit ihr erfahren, ist eigentlich keine bewusste Entscheidung. Vielleicht wirkt sie mit ernstem Gesicht einfach besser oder schöner.
Dieses Bild gefiel ihr übrigens so gut, dass es kurzfristig als neues Plattencover für ihr im Herbst 2015 erschienenes Album im Gespräch war.
Womit wir auch gleich bei der Frage wären: Wer ist eigentlich Sys Bjerre? Sys Bjerre ist eine dänische Sängerin, die in ihrem Heimatland eine große Popularität genießt. Und die nächste Frage hinterher: Wie komme ich dazu, sie zu fotografieren?
Das führt uns zu den nächsten Schattensprüngen. Nämlich meinen. Ich habe im Jahre 2015 zusammen mit meiner Partnerin Uschi Sütterlin einen Film über Dänemark gedreht. Ein paar Schatten, über die ich gesprungen bin: Was gemacht, was ich noch nie gemacht hatte, noch dazu in einer fremden Sprache (Dänisch), Leute angeschrieben, die ich nicht kannte oder (das war am schwersten) einfach auf der Straße angesprochen.
Der Film, der entstanden ist, heißt „Dänische Gesichter“ (www.daenische-gesichter.eu). Wer ihn mal sehen will, findet dort vielleicht einen Termin oder spricht uns einfach mal an. Neben Sys hat übrigens auch Jussi Adler-Olsen, ein auch in Deutschland bekannter Bestsellerautor aus Dänemark, mitgewirkt.
Das Bild entstand im Anschluss an unser Interview. Ich wollte unbedingt noch ein Porträt von ihr machen. Sie stimmte auch zu, guckte gewohnt ernst und als ich ihr sagte „Danke, das war’s“, lächelte sie. Und ich habe nochmal abgedrückt. Das war dann dieses Bild.
Zum Bild selbst
Das Bild wurde mit einem Blitzgerät aufgenommen, das nach oben gerichtet war. Dadurch ist das Licht weicher und es entstehen keine Schlagschatten. Allerdings entsteht die Gefahr, dass man Schatten unter die Nase bekommt. Der Effekt ist hier zum Glück nicht auffällig.
Als Objektiv habe ich wieder meine 50mm genommen. Durch die Blende 2,2 ist das Bild nach hinten unscharf und stellt die Person besser heraus. Andererseits ist der Hintergrund noch genügend scharf um ihn erkennen zu können. Ich habe übrigens in der Aufregung vergessen zu fragen, was es mit dem Bild im Hintergrund auf sich hat.
Das Bild wurde mit einem Blitzgerät aufgenommen, das nach oben gerichtet war. Dadurch ist das Licht weicher und es entstehen keine Schlagschatten. Allerdings entsteht die Gefahr, dass man Schatten unter die Nase bekommt. Der Effekt ist hier zum Glück nicht auffällig.
Als Objektiv habe ich wieder meine 50mm genommen. Durch die Blende 2,2 ist das Bild nach hinten unscharf und stellt die Person besser heraus. Andererseits ist der Hintergrund noch genügend scharf um ihn erkennen zu können. Ich habe übrigens in der Aufregung vergessen zu fragen, was es mit dem Bild im Hintergrund auf sich hat.
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