Donnerstag, 25. Februar 2016

Mika Geißler


Über mich:

Zur Fotografie kam ich über meine Frau (damals Freundin) ca. 1986. Analog ging´s los mit der ersten Spiegelreflex Rico KR 10 X.
Inzwischen fotografiere ich digital mit Nikon D700 oder Fuji X100s. Neben Familienfesten oder Veranstaltungsfotografie und auf Reisen bieten die von Lichtblick! gestellten Themen Herausforderungen an "besondere fotografische Umsetzungen".
Mein Fotostream auf Flickr.


Bildtitel: Das geheime Leben eines Huhns im Kühlschrank
Thema: eiskalt geblitzt



Entstehung
Wie kam ich auf die Idee ein Huhn im Kühlschrank zu fotografieren? War´s das Bild aus dem Hühnerstall vom Andreas, oder war es irgendwie eine semantische Blitzverbindung von eigenartigen Synapsen? Ich kann es gar nicht mehr genau sagen. Irgendwie schien mir "eiskalt", "Blitz" und "Huhn im Kühlschrank" eine unmittelbar einleuchtende Verbindung.
Schnell war die Idee im Groben umrissen. Ich brauchte ein Huhn im bereits gerupften Zustand. Ich brauchte ein Halbprofilbild von einem Hahn oder einem Huhn. Kühlschrank war praktischerweise vorhanden. Das ganze sollte knallig sein und - Stichwort "Blitz" - natürlich die schöne Blitztechnik vom frisch erworbenen Makroblitzkit ausnutzen.

Technik
Das Huhn wurde aufrecht im Kühlschrank platziert und an Ort und Stelle in den Puppenmantel gehüllt. Fotografiert dann vom Stativ mit zwei Blitzen mit roter, bzw. blauer Folie von links und rechts. 
Der Kopf des freilaufend fotografierten Huhns wurde anschließend in Photoshop über den Körper retuschiert. 
Zur Steigerung des dramatischen Effekts habe ich Rauch vor schwarzem Hintergrund ebenfalls mit Blitztechnik fotografiert und entsprechend ins Bild eingefügt, um den Eindruck von Kälteschwaden zu erzielen.

Botschaft
Nichts ist, wie es scheint. Das Motto war mir damals zwar nicht bekannt, aber ungewöhnliche Blickwinkel und Geschichten finde ich interessant. Stell Dir vor, Du öffnest Deinen Kühlschrank und statt einem Menüzubehör erwartet Dich etwas ganz anderes?
Das Huhn ist cool! 
Würdest Du dieses Huhn essen?* 

P.S.: Das Huhn stammte vom Biohof und es hat ausgezeichnet geschmeckt, was bei diesem Preis auch seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit war.


Bildtitel: Ommaggio all'Arcimboldo
Thema: Herbst



Entstehung
Das Thema lautete Herbst und das Wetter war gut. Jetzt ein Bild herbstlicher Natur zu machen war doch (zu) einfach! Dann fiel mir ein, dass ich schon immer mal so ein Arcimboldo-Bild machen wollte. Wikipedia versorgte mich mit der Information: Ja es gab ein Bild mit Namen "Herbst". Die dort verwendeten Früchte und die Komposition sollten Ausgangspunkt und Leitlinie sein. Prinzipiell sollten eher heimische Früchte Verwendung finden.
Als Gehilfin für die gestalterische Umsetzung hatte ich mir schnell die Zusage meiner Frau geholt. Eine weise Entscheidung, denn die Platzierung erwies sich als tatsächlich nicht gerade einfach.

Technik
Die ursprüngliche Idee der im Profil stehenden Gesichtsfrüchte erwies sich als zu schwierig. Daher wurden die Teile auf den Fototisch gelegt und im Anschluss von oben fotografiert. Mit der Softbox von schräg seitlich, Blitz von oben und Blitz von unten ergab sich ein schön ausgeleuchtetes Motiv. Die Lichtränder von unten (hinten aus der Bildperspektive) wirken m.E. eher akzentuierend, als störend.
Der Hintergrund wurde aus einer von meiner Tochter bemalten Leinwand eingefügt und farblich angepasst.
Der Rahmen, über dessen Verwendung die Ansichten der Kollegen von meiner abwichen, umrahmt im Original ein kleineres Ölgemälde und wurde ebenfalls per Bildbearbeitungsprogramm eingefügt.
Die Signatur "Mikatti 2015" weist auf die künstlerische Beteiligung meiner Frau hin und gibt dem Bild zusätzlich die "authentische" Gemäldenote.

Botschaft
"Nichts ist wie es scheint". Nicht schon wieder? Doch. Dies ist kein Arcimboldo. Und dennoch ist es irgendwie schon einer, schließlich habe ich bei ihm die Idee geklaut. Es ist kein Gemälde, sondern eine Fotografie. Es werden aber Elemente aus der Malerei, nämlich Rahmen, an Ölgemälde erinnernder Filter, Signatur, Leinwandelemente, etc. verwendet,  um die Kategorie Fotografie aufzulösen und in die Nähe der Malerei zu rücken. Gleichzeitig spielt das Werk mit dem Gegensatzpaar zwischen (Jahres-) Zeit und Zeitlosigkeit der immer wiederkehrenden Jahreszeiten, Moden oder Ideen.



Bildtitel: Hommage an Willi Baumeister
Thema: Kontur - Umriss - Silhouette


Entstehung
Zur Zeit der Themenstellung habe ich die Ausstellung zu Willi Baumeister besucht und war von vielen Werken beeindruckt. Unter anderem vom „Kopf II“. Nichts als Umrisse, na ja auch etwas Fläche und Linie, aber jedenfalls entsteht aus abstrakten Formen doch deutlich eine Vorstellung von dem, um was es sich hier handelt.
Spontan entstand die Idee: Sowas wollte ich auch machen und zwar als Fotocollage. Schön, dass die Willi-Baumeister-Stiftung die Werke im Wege des open access den Interessierten zugänglich macht.
Die Vorlage habe ich aus dem digitalen Buch von Brigitte Pedde, WILLI BAUMEISTER 1889 – 1955, Schöpfer aus dem Unbekannten" entnommen. Herausgeber des Werkes ist die Willi-Baumeister-Stiftung.

Technik
Das Schnittmuster war ja fertig. Jetzt brauchte es nur die passenden Komponenten. Als Fotomodels mussten mal wieder die Familienmitglieder ran. Nachdem ich versprochen habe, dass man niemand erkennen würde, gab´s auch das OK.
Man nehme also eine Nase, ein Auge, einen Mund, ein bißchen Frisur, etwas Kragen und so weiter und dann fängt die Bildbearbeitung per Software an.
Original in die unterste Ebene und dann die ausgewählten Bildteile verteilen und arrangieren, fertig ist „Fotocollagieren nach Zahlen“.

Botschaft
Menschen sind faszinierend, selbst wenn sie nur noch auf abstrakte Formen reduziert werden.


Bildtitel: Zurück in die Zukunft
Thema: Geheim Begierde(n)



Entstehung
Hier stand ein persönliches Fotoprojekt Pate. Als Geschenk an meine Eltern hatte ich aus einem Fotoalbum eine Fotoschau gebastelt. Das Album hatte mich angesprochen, weil diese Reise per Motorroller durch Frankreich im Jahr 1960 offensichtlich ein besonderes Ereignis war.
Zum Aufpeppen der Show und Verknüpfung in die Gegenwart, wollte ich noch ein qualitativ besseres Bild in einer gestellten Pose mit zwei Fotomodellen arrangieren. Dank genetischer Ähnlichkeiten in der zwei Generationen jüngeren Verwandtschaft war sogar ein gewisser Wiedererkennungseffekt vorhanden.
Das entstandene Bild bringt meines Erachtens das Sehnen „nach der guten alten Zeit“ zum Ausdruck und ist damit Teil eines doch verbreiteten geheimen Begehrens nach Jugend und den schönen bereits vergangenen Erlebnissen.

Technik
Aufgrund schlechten Wetters unterm Carport aufgenommen. Mit angeblitzten weißen Laken freigestellt und anschließend in der Bildbearbeitung mit dem Tapetenhintergrund versehen.

Botschaft 
Liebe Eltern, ihr hattet offensichtlich auch euren Spaß. Genießt es jetzt, die nächsten Generationen in eure Fußstapfen treten zu sehen.

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