Dieses Bild hat eine lange Vorgeschichte. Es ist durch ein früheres Thema im Lichtblick inspiriert. Dieses Thema hieß "Schlichte Würde". Es hat mich sofort daran denken lassen, alte Menschen zu fotografieren. Zuerst wollte ich das Thema kontakarieren, indem ich eine alte Frau, die Porsche fährt und Zigarillos raucht, fotografiere. Leider hat diese abgesagt.
Meine Lebensgefährtin Uschi brachte mich auf die Idee, im örtlichen Altenheim nachzufragen, was möglich ist. Und wir bekamen die Genehmigung, die Menschen dort mit der Kamera zu begleiten. Ein Projekt, das schnell größer wurde und Uschi und mich lange Zeit beschäftigte.
Heraus kam dabei dieses Bild:
Sehr früh wurde klar, dass wir nicht mit einem einzigen Bild fertig waren. Und dass es nicht reicht, das Bild im Lichtblick! zu zeigen. So kam die Idee auf, unseren Bildern eine eigene Ausstellung im Altenheim zu widmen.
Aber die Bilder sind Eines. Wenn wir aber uns von den Menschen erzählen lassen, was sie erlebt haben, woran sie sich erinnern, was ihnen wichtig ist, beleuchtet das die Bilder noch mehr. Nur das geht in keine Ausstellung. Besser schon, was zum Blättern. Ein Buch.
Wir haben insgesamt 20 Geschichten aufgeschrieben, lange und sehr kurze und diese den Porträts gegenüber gestellt. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich. Wer mehr über die Ausstellung und das Buch "Schlichte Würde" wissen will, kann sich auf unserer Webseite informieren: schlichte-wuerde.de.
Zurück zum Bild. Es ist das Abschlussbild der Ausstellung "Schlichte Würde". Und es stammt wieder aus einem Lichtblick Thema - "Freiheit". Ich habe dieses Motiv gewählt, weil es Freiheit in einem Rahmen zeigt, der uns unfrei vorkommen würde. Und das macht deutlich: Freiheit ist relativ. Und sie ist Kopfsache.
Der alte Mann mit seinem Rollstuhl schiebt sich langsam ins Licht. Er kommt kaum voran. Aber er hat ein Ziel. Welches Ziel das ist, ist in dem vielen Licht nicht auszumachen. Es liegt im Auge des Betrachters.
Wir folgen ihm mit den Augen. Ohne ihm hinterher zu gehen. Er ist alleine. Aber vielleicht hat er Gesellschaft, da wo er hingeht.
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